Wer hätte gedacht, dass unsere Wanderung, die unerwarteterweise ohne Internetempfang begann, so enden würde - mit einem phänomenalen Blick auf die Schweizer Alpen und einem fix und fertigen Goldie mit schweren Pfoten.
Auf einen Blick: Wanderung am Hornberg mit aussicht auf das Wehratal
LÄNGE: 13km
HÖHENMETER: etwa 500hm
DAUER: gemütliche 5h
EMPFOHLENE AUSRÜSTUNG: Vesper für die Aussicht an der Felsenhütte und einen Snack fürs Alpenpanorama. Ansonsten wie immer gutes, festes Schuhwerk!
QUELLE: Die Wanderung "Herrischried: Vom Rankholzplatz zur Felsenhütte" bei outdooractive
START UND ZIEL: Als Startpunkt haben wir, gemäß der outdooractive-Angaben, den Parkplatz Rankholzplatz Herrischried am Hornberg gewählt. Mit der Karte aus der App ist dieser gut zu finden, von der Straße aus ist er aber nicht so richtig gut ausgeschildert (weswegen wir zuerst dran vorbei gefahren sind). Achtung: Am Parkplatz hatten wir keinen Internetempfang und konnten die Route daher nicht noch einmal gegenchecken, da wir sie vorher dummerweise nicht heruntergeladen hatten. Unser Tipp ist also an dieser Stelle, euch im Vorfeld die Zwischenetappen der Wanderung gut anzuschauen und aufzuschreiben oder abzufotografieren - das erspart Rätseln am Parkplatz.
DER WEG: Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass wir intuitiv richtig gelaufen sind und unser Weg mit der vorgeschlagenen Route bei Outdooractive übereinstimmte. Die einzelnen Etappen sind sehr gut ausgeschildert und so sind wir den Wegweisern auf der Route Ehwaldhütte - Felsenhütte - Heuelhütte - Gabrielsfelsen - Hornberg - Rankholzplatz (Ödlandkapelle).
Tipp: Etwa 200m vom Parkplatz entfernt steht die Ödlandkapelle, sehr idyllisch mit Blick über das Tal. Einen Abstecher vor der Abfahrt ist das auf jeden Fall wert und wer gottesfürchtig ist, wird sich der besonderen Anziehung dieses Ortes nicht widersetzen können (sind wir nicht, konnten wir aber trotzdem nicht. Allerdings haben wir uns nicht das Innere der Kapelle ansehen können, denn wir hatten ja die Hunde dabei).
Nach einem etwas holprigen Start ohne Internetzugang (scheinbar verlassen wir uns doch sehr auf das Internet - daran müssen wir wohl noch arbeiten) beschließen wir, einfach mal los zu laufen. Im schlimmsten Fall können wir ja wieder umdrehen, ist unsere Devise. Außerdem haben wir immerhin einen Screenshot vom Parkplatz und darauf ist der erste Teil der Route zu erahnen. Und so sind wir zwar nicht vollkommen sicher, aber wir können zumindest raten, welches der richtige Weg sein könnte… Und Felsenhütte sagt uns auch irgendwas - also los.
Der Weg führt - wie kann es anders sein - durch ein idyllisches Wäldchen. Es dauert nicht lange, dann treffen wir auf den ersten Wasserfall (bzw. Wasserfällchen), dem bald darauf eins, zwei, drei, viele folgen. Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint und die Temperaturen sind sehr angenehm zum Laufen. Wir haben Pebbles und Laki beide an der Joggingleine, was zum Wandern wirklich komfortabel ist. Der Luxus, bei längeren Strecken die Hände frei zu haben, entschädigt für das immer mal wieder eintretende Ziehen an der Hüfte, wenn Laki mal wieder vergisst, wie man anständig läuft (was er in dem Urlaub leider ein bisschen zu oft vergessen hat) oder Pebbles mal wieder Wild wittert (was sie in diesem Urlaub leider ein bisschen zu oft gewittert hat). Trotzdem - die Leinen sind toll. Und da schlägt Freydis minimalistische Joggingleine (nur ein Gurt und eine Leine mit Gummizug und zwei Karabinern) Emilys Markenleine von Hunter mit Taschensystem am Gurt - die Noname-Leine hat nämlich zwei Schlaufen extra zum Halten, sodass der Hund direkt oberhalb des Geschirrs, oder die Leine auf Höhe des Karabiners am Gurt in kritischen (oder anderen erforderlichen) Situationen festgehalten werden kann, ohne den Karabiner erst vom Gurt lösen zu müssen. Sehr praktisch! Dafür hat die Leine von Hunter direkt ein paar Taschen, um Tüten und Leckerlies zu verstauen sowie einen eingebauten Flaschenhalter. Das hat schon auch seine Vorteile…!
Nach etwa einem Drittel der Strecke erreichen wir die Felsenhütte, eine kleine Schutzhütte mit Blick auf das Wehratal. Die Aussicht ist wunderschön und wir beschließen, hier eine kleine Mittagspause einzulegen und zu essen. Die Hunde bekommen auch ihren Snack, schließlich verbrennen die zwei mit der Kälte und der vielen Bewegung ganz schön viele zusätzliche Kalorien. Leider sehen wir die Sonne nur auf der anderen Seite des Tales, da wir uns auf der Nordseite des Berges befinden. Und es geht ein kalter Wind. Entsprechend kurz fällt die Pause aus.
Um die Felsenhütte geht es tatsächlich durch zwei Felsen durch - da sind kleine Tunnel in den Stein gehauen. Tolle Bilder, aber ein bisschen gruselig ist das schon, oder?
Weiter geht es, immer noch leicht bergab talwärts. Wir orientieren uns an den Schildern zur Heuelhütte.
Und dann geht es bergauf. (Aber so ist das halt beim Wandern, gell… Wer 500hm hinab steigt, muss eben auch 500hm wieder hoch, um am gleichen Punkt raus zu kommen - da hilft nichts.) Dafür laufen wir jetzt kleinere Trampelpfade - und die mögen wir am liebsten. Langsam werden die Hunde müde (jaja, nur die Hunde…), aber zum Glück ist überall genug Wasser, sodass sie immer mal wieder schlabbern können, ohne dass wir direkt unseren Rucksack räumen müssen (denn selbstverständlich haben wir nicht nur für uns, sondern auch für die Vierbeiner ausreichend Wasser dabei). Pebbles hat dazu sowieso keine Zeit, sie muss angespannt nach wilden Tieren Ausschau halten (hatten wir erwähnt, dass ein Highlight des Bannwaldes der hiesige Wildbestand ist?!). Emily wird immer genervter wegen des ständigen In-die-Pampa-Ziehens, aber lieber bekommt Emily einen Vogel als Pebbles ein Reh (sorry, ganz schlechter Witz. Vielleicht lassen wir das mit dem lustig sein lieber und konzentrieren uns auf das Wesentliche:) Die Aussicht ist phänomenal - nun befinden wir uns auf der West/Südwest-Seite des Berges und je höher wir kommen, desto besser wird der Blick auf die Alpen. Wunderschön!
Kurz nachdem wir aus dem Wald heraus kommen, machen wir nochmal eine Pause auf einer Wiese. Zu dem Zeitpunkt haben wir noch die letzten zwei Kilometer vor uns, die aber hauptsächlich auf Asphalt zurückgelegt werden müssen. Also nutzen wir die erste Wiese, die wir finden und lassen uns Apfel und Kekse schmecken. Sobald wir unsere Rucksäcke abgesetzt haben, liegt Laki schon ausgebreitet auf dem Gras und schläft - ich glaube, er ist Wanderungen nicht gewohnt… Bestimmt hat er am nächsten Tag Muskelkater. (Was dann auch recht ist. Ein müder Hund ist ein zufriedener Hund, oder?)
Der Rest des Weges ist dann nicht mehr richtig erwähnenswert. An einer Stelle, etwas oberhalb unserer Picknickstelle, hat man noch einen ganz schönen Blick über das Tal und die Alpen. (Zu diesem Aussichtspunkt gelangt man übrigens auch über das Dorf. Dort einfach bis zur Wendeplatte des Busses fahren, dort kann man das Auto auch abstellen. Dann läuft man etwa 500m auf Asphalt und hat da eine sehr aussichtsreiche Bank. Auch für Menschen mit Gehschwierigkeiten oder kleinen Kindern gut erreichbar.) Ansonsten führt die Strecke durch das Dorf und ein kleines Wäldchen zurück zum Parkplatz.
Wir haben leider (mal wieder) nicht genau auf die Uhr geschaut, aber wir denken, dass wir um kurz nach 11 Uhr los gelaufen sind und etwa 5 Stunden später, gegen kurz vor 16 Uhr wieder am Parkplatz waren. Wir haben die Strecke beide als sehr angenehm und nicht zu anstrengend empfunden, obwohl wir bergauf doch gut geschnauft haben. Bei schönem Wetter und entsprechender Aussicht ist die Wanderung absolut und uneingeschränkt empfehlenswert, sofern man gut zu Fuß ist! Obwohl sie wirklich starke Konkurrenz mit der Wanderung in der Gauchachschlucht und dem Iheimer Panoramaweg hat, ist diese Wanderung klar unser Favorit im Urlaub [über den ihr hier alles nachlesen könnt] gewesen!
Habt ihr noch Tipps mit Wanderungen im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb (oder auch sonst in Deutschland, Europa, der gesamten Welt)? (Auch wenn letzteres wahrscheinlich in der Umsetzung langwieriger sein könnte…) Wir freuen uns immer über Empfehlungen! Schreibt gerne in die Kommentare und lasst uns eure Lieblingswanderungen da!
Danke an euch im Voraus und bis bald,
wir vier
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