Habt ihr schon einmal etwas so süßes gesehen? Stolz trägt unsere Maus ihr neues Mäntelchen und ihr müsst zugeben - es steht ihr wirklich gut! (Aber zu schwarz passt halt auch alles…)
Leider hat das mit der Step-by-Step-Anleitung nicht so richtig geklappt, weil Freydis wärend des Nähens nicht daran gedacht hat, Fotos zu machen und die ganze Aktion sowieso nicht so richtig geplant, organisiert und strukturiert war. Trotzdem wollen wir uns bemühen, euch einen kleine Anleitung an die Hand zu geben, wie ihr aus einer alten Skihose ein kleidsames Thermo-Mäntelchen für euren Hund zaubern könnt. Nachhaltig, innovativ und geldbeutelfreundlich!
Dafür benötigt ihr:
Eine alte Skihose (natürlich gehen auch andere Stoffe, die Skihose hat allerdings den Vorteil, dass sie schön warm und ein wenig wasserabweisend ist)
Eine Nähmaschine
Garn in passender Farbe
Eine Schere
Schneiderkreide
Stecknadeln
Klettverschluss zum Ankleben
Einen Knof
Ein Stück Gummiband
Schritt 1: Skizze
An erster Stelle steht immer die Vorzeichnung. Für Pebbles' Mäntelchen war uns wichtig, dass es den Großteil ihres Bauches bedeckt, da sie dort so wenig Fell hat und wir bei unseren Vanlife- und Campingausflügen immer ein bisschen Angst haben, dass sie deswegen eine Blasenentzündung bekommt. Außerdem sollte sie sich mit dem Mäntelchen zum Schlafen hinlegen können, daher schied ein verknotetes Band und größere Verschlüsse aus. Leider hat Pebbles auch die Angewohnheit, sich schnell durch Sachen durchzubeißen, die sie stören (sprich: Geschirre, die nicht richtig sitzen, blöde Leinen, der Schutzbody nach der Kastration, etc.). Daher sollte das Mäntelchen möglichst beißgeschützt sein (Spoiler-Alarm: Bisher hat sie überhaupt keine Anstalten gemacht, sich aus ihrem neuen Mantel herausbeißen zu wollen!).
Das waren also unsere Randbedingungen, danach ging es ans Entwerfen. Schnell hatten wir eine grobe Ahnung, wie das Mäntelchen aussehen sollte. Prinzipiell sollten uns zwei Teile, eines für den Bauch bis zum Hals und eines für den Rücken, reichen.
Schritt 2: Messen
Danach ging es ans Ausmessen. Wir haben euch nebenan die benötigten Abmessungen so gut wie möglich markiert, die wir so später direkt auf den Stoff übertragen konnten. Für unser Modell benötigt ihr:
- den Halsumfang (a)
- den Abstand zwischen den Vorderbeinen (b)
- die Länge vom Kragen bis mittig zwischen die Vorderbeine (c)
- die Länge des Bauches (d)
- den Brustumfang (e)
- die Rückenlänge (Nacken bis Schwanzansatz) (f)
Da das Mäntelchen nachher in der Breite verstellbar wird, dient der Brustumfang nur als grobe Orientierung.
Für Pebbles (15kg schwerer Mischling aus Kroatischem Schäferhund und Border Collie) waren die Abmessungen etwa:
a = 50cm
b= ca 10cm
c= ca 20cm
d = 30cm
e = 70cm
f = 65cm
Schritt 3: Hosenbeine auftrennen und Umrisse aufzeichnen
Im Anschluss folgt die undankbare Aufgabe, die Hosenbeine aufzutrennen. Wir haben für Pebbles' Mäntelchen nur den Stoff der Hosenbeine genutzt, um möglichst lange und breite Stoffbahnen zu erhalten. Das erleichtert das Aufzeichnen, Zuschneiden und (passend) zusammennähen. Beim Anzeichnen die Nahtzugabe (ich rechne immer großzügig mit etwa zwei Zentimetern an jeder Kante) nicht vergessen. Wenn ihr diese groß genug macht, könnt ihr nachher die Kanten doppelt umschlagen, das erspart euch das Versäubern der Kanten.
Schritt 4: Kanten nähen
Nachdem die zwei Teile ausgeschnitten waren, ging es ans zusammenstecken (und hier würden wir euch wirklich empfehlen, das sauber mit Stecknadeln zu tun, damit nachher wirklich alles passt). Die
Kanten haben wir, wie oben bereits angedeutet, zweimal umgeschlagen und dann mit einem einfachen, geraden Stich sauber vernäht. Schöner wird es, wenn man direkt beide Teile zusammensteckt, es
funktioniert aber auch gut, wenn man erst die Kanten beide Teile einzeln vernäht und Ober- und Unterteil erst im Anschluss zusammenfügt - das erfordert etwas weniger Fingerspitzengefühl.
Unten seht ihr, wie die beiden Teile zusammen aussehen.
Schritt 5: Zusammenfügen
Die Einzelteile haben wir daraufhin direkt an Pebbles zusammengesteckt. Das ging sehr gut und unsere Maus hat ganz brav still gehalten - zum Glück, wir wollten sie ja nicht mit den Nadeln aufspießen!
Besonders am Hals müsst ihr aufpassen, dass es nicht zu eng wird. Euer Hund soll sich schließlich gut bewegen und auch hinlegen können. Außerdem muss der Kopf auch durchpassen. Bei uns hat es übrigens witzigerweise gut gepasst mit dem Reißverschluss, welchen die Skihose am Bein hatte - der fungiert jetzt als Kragen und führt dazu, dass wir die Kragenweite passend einstellen und nachjustieren können. Sehr praktisch, aber natürlich kein Muss (und ehrlich gesagt auch nicht von Anfang an geplant…).
Schritt 6: Details
Als letztes folgten die Details - Verschlüsse und Halterungen. Eigentlich wollten wir ursprünglich zwei Bänder um Pebbles' Hinterbeine herum führen, damit das Mäntelchen nicht nach vorne rutschen kann. Da der Rumpfteil allerdings so lang ist, kann das eigentlich gar nicht passieren, deswegen haben wir uns letztlich dagegen entschieden (Stichwort: beißsicher) und haben lediglich eine Fixierung um den Bauch (Gummiband und Knopf) angenäht, welches unter dem Unterteil alles an Ort und Stelle hält. Als Verschluss haben wir klebbaren Klett gewählt. Falls wir Pebbles zukünftig also überfüttern und sie zunimmt, haben wir so ein bisschen Spielraum. ;)
Natürlich steht es euch frei, auch noch Verzierungen jeglicher Art, Karabiner, Ringe für die Leine o.ä. an dem Mantel zu befestigen - wir haben uns dagegen entschieden, weil Pebbles das Mäntelchen hauptsächlich zum Schlafen beim Campen benötigen wird und weniger zum Laufen oder tagsüber.
Wir hoffen, euch gefällt Pebbles' neues Mäntelchen genauso gut wie uns - wir finden, sie sieht darin einfach zu goldig aus! Falls ihr noch Fragen zu den einzelnen Schritten, oder vielleicht sogar selber Lust bekommen habt ein Upcycling-Hundemäntelchen zu nähen, würden wir uns über eine Nachricht in den Kommentaren freuen!
Viel Spaß beim Nähen und liebe Grüße,
wir vier
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