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Eis, Eis, Baby (Tag 2)



Die zweite Etappe unserer Albtour ist geschafft! Laki und ich übrigens auch. Also geschafft. Anstelle der geplanten 11km sind wir nämlich einen zusätzlichen Umweg gelaufen und letztendlich bei 17,6km gelandet (sagt Tractive). Und das nur für - wer hat richtig geraten? - Eis! Aber wer kann es mir verdenken?

 

Falls ihr die erste Etappe nochmal nachlesen wollt, findet ihr den Bericht hier.


Auf einen Blick: Berghülen - Feldstetten (+ Umweg)

LÄNGE: 17,6 km (sagt Tractive)

HÖHENMETER: grobe Schätzwerte nach Googlemaps sind 170m hoch und 126m runter

DAUER: Ähm ja... wir haben heute öfter und längere Pausen gemacht, daher keine Ahnung. Gestartet sind wir um 9:30, Ankunft in Feldstetten um 17:00

 

START: Gasthof Hotel zum Ochsen in Berghülen

ZIEL: Gasthof Hotel Post in Feldstetten-Laichingen

 

EMPFOHLENE AUSRÜSTUNG: Allradantrieb. Und 3€ für das Belohnungs-Eis.

DER WEG: Wir verlassen Berghülen auf seiner Nordseite und folgen wegen des geringeren Schüttelfaktors dem asphaltierten Fahrradweg in Richtung Laichingen, dankenswerterweise immer geradeaus. Kurz vor Laichingen biegt der Weg links ab in Richtung Laichinger Tiefenhöhle. Dort angekommen wechseln wir auf den Wanderweg HW7, der über einen schmalen Pfad am Kletterwald vorbei führt, Kurz darauf verbreitert sich der Weg wieder, folgt dann aber einem steilen Trampelpfad zur Straße, an welcher er für etwa zwanzig Meter entlang führt. Die Straße überquert, geht HW7 ein kurzes Stückchen geradeaus auf asphaltierter Strecke, bevor die Route in Richtung Albhof im Wald zum Schotterweg wird. Dem Weg folgen, dann liegt am Rande des Waldes der Albhof zur linken Seite. Ein kleiner Hofladen versorgt eishungrige Wander*innen hier mit demeter-Eis aus dem Becher, die nebenstehenden Automaten liefern aber auch Dosenwurst, Nudeln, Kartoffeln und Eier. Um die Straßen queren zu können, muss man den Fahrradweg an der Straße nordöstlich zurück gehen, bis nach kurzer Strecke der Fahrradweg eine 180-Grad-Wende macht und auf das Straßenniveau hinab führt. Dann weiter geradeaus, bis der Tunnel einen Seitenwechsel erlaubt. Das letzte Stück geht es nur noch geradeaus auf dem Fahrradweg Richtung Feldstetten - zum Glück weit genug von den störenden Straßen entfernt.



Wir starten… im Regen. Zum Glück nur mit der ersten Minirunde, damit der Hund vor dem Frühstück seine Sachen erledigen kann. Weil wir ja den ganzen Tag laufen, beschränken wir die auf zehn Minuten und holen auf dem Rückweg direkt mein Lunchpaket an der Rezeption ab. Insofern starten wir den Tag gemütlich und brechen erst um 9:30 nach dem Regen auf. Was mir gestern übrigens auch schon aufgefallen ist: Obwohl Laki den Anhänger schon gut annimmt und auch freiwillig rein möchte, wenn ihm das Laufen zu viel wird, findet er das allererste Einsteigen zu Beginn des Wandertages ganz, ganz doof. Da muss ich ihn fast rein zwingen. Aber das muss er aushalten - ich verschenke doch keine Laufzeit, wenn wir nur durch den Ort tingeln.

Und sobald wir den Ortsrand passiert haben, darf er auch springen. Habt ihr auch so einen Hund, dem die Sonne aus dem A**** scheint, sobald er auf einer Wiese springen darf? Bei Laki ist das jedenfalls so. Und nachdem er einige Kreise gerannt ist, wälzt er sich fünf Minuten. Und dann das Gleiche nochmal von vorne. Vielleicht kann ich es also auf ihn schieben, dass wir heute so langsam waren?

 

Der erste Teil der Strecke bis zur Laichinger Tiefenhöhle ist auch nicht besonders spannend. Wir folgen dem asphaltierten Fahrradweg und machen nach etwa eineinhalb Stunden (wieder ohne Bank...grrr) eine erste Pause. Danach wird der Hund auch wieder eingeladen und weiter geht die Fahrt. Nachdem ich heute morgen gemerkt habe, dass mein Rucksack ganz schief eingestellt war (was die einseitige Belastung gestern erklärt), sitzt das Gepäckstück heute viel besser. Welch eine Wohltat!

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich zu den ersten acht Kilometern noch groß erzählen soll. Wir haben viele Bäume gesehen, ganze Felder von weißblühenden Buschwindröschen (so schön!) und hier und da Kühe, Pferde und Schafe mit kleinen Lämmchen. Der Weg wird erst so richtig spannend, als wir an der Laichinger Tiefenhöhle ankommen. Hier wechseln wir auf den Wanderweg HW7, der zuerst als schmales Pfädchen am Kletterwald vorbei führt (der ziemlich cool aussieht. An einer Stelle hängt sogar ein Fahrrad zwischen den Bäumen. Wie das wohl funktioniert?). Zum Glück wird der Pfad wieder breiter, aber es bleibt ganz schön holprig - armer Hund. Ich biete Laki zwar an, auszusteigen, aber er will liegenbleiben. Also gut. Da gibt es Laki heute wohl geschüttelt statt gerührt (sorry, der Witz musste sein). Naja, jedenfalls laufen wir arglos durch den Wald, bis auf einmal ein Schild vor uns auftaucht. Auf dem Schild steht unser Ziel (der Albhof sowie der erwähnte Wanderweg). Dummerweise zeigt dieses Schild nach rechts die Steigung hinab. Auf einem schmalen, klitzekleinen Trampelpfad. Lakis Blick sagt wohl alles...

Das ist übrigens auch der Zeitpunkt, an dem ich mir eine motorisierte Ausführung des Hängers wünsche. Denn nicht nur, dass ich mit Lakis Leine in einer Hand, 20kg Gepäck auf dem Rücken und mit der anderen Hand den Wagen bugsierend den Pfad hinunter stolpern muss, nein. Der Weg führt danach ein Stück an der Straße entlang und am "Übergang" (der Stelle, an welcher das plattgedrückte Gras am Straßenrand anzeigt, dass vor uns Lebensformen den Platz gewählt haben, um die Straße zu kreuzen) begegnen wir unserem Endgegner: dem Straßengraben! Hier wäre Allradantrieb echt nicht verkehrt gewesen. Oder Raketentriebwerke. Oder meinetwegen auch ein Ochsenkarren, da bin ich ja nicht wählerisch. Aber bis ich Hund und Anhänger über diese Schneise im Boden gebracht habe...mein lieber Mann Scholli! Daraufhin verlässt mich kurz die Lust an der ganzen Geschichte, zumal Laki auch wieder gefahren werden will. Zum Glück ist es bis zum Eis nicht mehr weit. Das zieht. Und schmeckt, als wir endlich unsere wohlverdiente Pause einlegen. Ich mit Heidelbeer-Joghurt-bio-demeter-Eis, Laki mit Veggie-Stick. Da traut sich sogar die Sonne hinter den Wolken hervor.

In der Einleitung habe ich es bereits geschrieben... der direkte Weg von Berghülen nach Feldstetten ist von GoogleMaps mit 11km angegeben. Den ersten Umweg haben wir gemacht, als ich unbedingt ein Eis wollte. Das war auch kein Problem, denn trotz allen Gejammers geht es mir muskulär und bezüglich der Kondition heute überraschend gut. Der zweite Umweg wird gemacht, weil ich mich einfach nicht überwinden kann, die letzten vier Kilometer an der vielbefahrenen Landstraße entlang zu gehen. Ne. Zumal die Sonne auch beständig scheint und die sanfthügelige Landschaft einfach viel zu schön ist. Es fordert uns aber noch einige wenige Zusatzkilometer, sodass gegen Ende die sanfthügelige Landschaft gar nicht mehr sanfthügelig ist, sondern eher an die Alpen erinnert. Ehrlich! ;)

Entsprechend platt sind wir jetzt, nachdem wir im Hotel Post in Feldstetten eingecheckt haben. Mal schauen, ob ich Laki noch überreden kann, unter die Wärmelampe zu liegen. Das Ding ist, dass er nicht mitbekommen darf, wie ich die Lampe auf ihn richte. Das rote Licht findet er gruselig. Wenn er das aber nicht merkt, sondern einfach weiterschläft, entspannt es ihn immer. Seltsames Tier. Aber mir soll es recht sein, denn solange er nicht drunter liegt, mache ich das einfach. Wirklich, es war die beste Idee, die Wärmelampe einzupacken. Zusatzgepäck hin oder her.


Insofern warme und entspannte Grüße,

wir zwei

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